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Wie grüne Resorts Deutschlands Nachhaltigkeitsruf stärken

Die Biostadt Schmilka, ein nachhaltiger Ferienort am Ufer der Elbe nahe der tschechischen Grenze, sieht aus wie jedes andere deutsche Dorf. Es gibt Custos und Häuser mit makellosen Gärten und Obstbäumen und einen Fluss, unter dem bunte Kajaks schwimmen.

Aber Schmilka war nie wie andere deutsche Dörfer. Im späten 19. Jahrhundert kamen Künstler und wohlhabende Besucher hierher, um zwischen den fast alpin anmutenden Sandsteinmonolithen zu wandern, was dem Ort seinen Spitznamen einbrachte. Sächsische Schweizoder Sächsische Schweiz. In den 1930er Jahren entdeckten sie hier das Freiklettern und während des Kalten Krieges war es ein für den Rest der Welt geschlossener Grenzposten.

Da entdeckte Sven-Erik Hitcher es, damals als Teenager in Ost-Berlin aufwachsend.

„Das ist unser Alaska, unsere Wildnis“, sagt Hitcher Biostat Schmilka Ein Großteil davon wurde Anfang der 2000er Jahre aufgegeben. Er baute eine Mühle wieder auf, fügte eine Bäckerei und eine Brauerei hinzu und renovierte leerstehende Häuser.

Dann entdeckte er die Nachhaltigkeit – ein Resort kann seine natürlichen Ressourcen schonen, recyceln, erneuerbare Energien nutzen und Bio-Lebensmittel servieren. Hitcher eröffnete Deutschlands erstes zertifiziertes „Bio“-Resort.

Auf diese Weise erstreckt sich der typisch deutsche Nachhaltigkeitsgedanke vom Pferdenationalpark im Osten des Landes bis hin zu Großstädten wie Leipzig. Die Tourismusbehörden möchten Ihnen weismachen, dass grüne Feiertage etwas Neues in Ostdeutschland seien, doch ein genauerer Blick auf das Geschehen lässt darauf schließen, dass sie in jeden Aspekt des Besuchererlebnisses eingebunden sind – und das schon seit einiger Zeit.

Ich arbeite ein wenig an Bad Belgium

In Bad Belgique, eine Zugstunde von Berlin entfernt, wird der Gedanke der Nachhaltigkeit bei einem bahnbrechenden Arbeitsretreat erforscht. Kokosnuss. Julianne Becker, Miteigentümerin des Retreats, sagt, sie wolle die Idee eines Co-Working-Space weiterentwickeln und Menschen einen Ort zum Verweilen und Erledigen ihrer Arbeit bieten. Die Einrichtung ist in einem umgebauten Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert untergebracht und verfügt über breite Dielenböden und hohe Decken. Gäste, die nicht über Tabellenkalkulationen auf ihren Laptops brüteten, führten angeregte Gespräche über neue Geschäftsideen.

„Es ist definitiv kein Hotel, zumindest nicht im herkömmlichen Sinne“, sagt Becker.

Diese unkonventionelle Haltung erstreckt sich auch auf die Nachhaltigkeit. Hier können Sie sehen, wie Gäste ihren eigenen Müll zum Recycling sortieren; Es gibt auch ein Kompostierungs-Heizsystem, das einen Werkstattraum mit Wärme versorgt. Dort können Sie Künstlern und einem halbfertigen Roboter dabei zusehen, wie ein Start-up kohlenstofffilternde Komponenten herstellt. Mit anderen Worten: Nachhaltigkeit ist Teil von allem, was die Menschen im Resort tun, auch wenn dies selten zum Ausdruck kommt.

Becker sagt, das sei Absicht. Als sie auf die Idee eines Missionsretreats kam – eine Idee, die auf der ganzen Welt kopiert wurde – wollte sie nicht, dass Nachhaltigkeit nur eine weitere Annehmlichkeit ist. Er sagt, Coconut wolle einen Unterschied in der Gesellschaft bewirken, indem es junge Unternehmen fördert und die Umwelt durch weniger Ressourcenverbrauch verbessert.

Wenn es um Nachhaltigkeit geht, fällt ein deutsches Wort: selbstverständlich – Natürlich. Warum Das werde ich nicht Machen wir das?

Mondlandung in Sachsen-Anhalt

Eine kurze Zugfahrt entfernt, auf der Wernigerode, wird eine andere Seite der Nachhaltigkeit erkundet. Berühmte Persönlichkeiten locken Besucher des beliebten Urlaubsortes in Sachsen-Anhalt hierher. SchmalspurbahnEs braucht sie Horse-Nationalpark. Wenn Sie in einem der beliebten Hotels in der Innenstadt von Wernigerode übernachten, Gotisches Haus mit ReisezauberZum Bahnhof sind es fünf Minuten zu Fuß.

Der Park ist nicht das, was Sie erwarten. Parkrangerin Lisa Hoehne nennt es die Mondlandschaft, und das aus gutem Grund. Der Park ist ein Friedhof mit Fichten, die vor einigen Jahren von Borkenkäfern gefressen wurden. Die Parkbeamten erkannten, dass die Insekten Teil ihres natürlichen Lebenszyklus waren, da sie nur in schwache Bäume eindrangen. Abgestorbene Bäume boten Nahrung und Schutz für Pflanzen und Tiere im Wald und sorgten für dessen Stabilität.

„Wir sehen derzeit, wie sich der junge und sehr gesunde Mischwald von morgen entwickeln wird“, sagt er. „Wenn man also über Nachhaltigkeit spricht, ist das ein wichtiger Teil.“

Ein Teil der Mission des Nationalparks besteht darin, Besucher über die Bedeutung und Nachhaltigkeit dieses natürlichen Lebenszyklus aufzuklären, und er war schon immer ein Teil dieses Ortes.

In Bad Dürrenberg eine Schamanen- und Gartenschau

Dauerausstellungen Staatliches Museum für Vorgeschichte Eine Erinnerung daran, wie weit die Nachhaltigkeitstradition Deutschlands reicht. Frühe Jäger und Sammler mussten vorsichtig mit ihren Ressourcen umgehen, da ihr Überleben davon abhing.

Eines der Hauptausstellungsstücke des Museums ist der Fledermaus-Durenberg-Schamane, ein 9.000 Jahre altes Skelett. Landesgartenschau Sachsen-Anhalt. Archäologin Tomoko Emmerling Sie sagt, der Schamane sei zu ihrer Zeit eine Berühmtheit gewesen, und ihr mesolithisches Grab sei ein Beweis dafür. Es enthält eine Vielzahl von Tieren und anderen Artefakten, was darauf hinweist, dass er ein angesehenes Mitglied der Gemeinschaft war.

„Ihr Grab enthielt neben anderen Grabbeigaben eine Maske aus Hirschgeweihen, Schildkrötenpanzern und viele kleine Steinklingen, sogenannte Mikrolithen“, sagt er. „Sie ist etwas Besonderes.“

Das Herzstück der Staatsgartenszene ist der Ort, an dem Archäologen in den 1930er Jahren den Schamanen entdeckten. Michael Steinland, CEO des staatlichen Gartenprogramms, sagt, dass Wissenschaftler in letzter Zeit mehr über den Schamanen herausfinden.

„Es gibt Hinweise darauf, dass Menschen Hunderte Jahre nach ihrer Beerdigung Geschenke mit ins Grab brachten“, sagt er.

Heute ist die Umgebung der Grabstätte des Schamanen ein Park mit Gewächshäusern, Blumenarrangements und einem völlig intakten Weiheturm, der dazu diente, der Sole Wasser zu entziehen und daraus Salz herzustellen. Mit 2.086 Fuß ist es die längste Gradieranlage Deutschlands. Es ist noch heute in Betrieb und Besucher können an einem heißen Tag daran vorbeigehen, um sich abzukühlen und die salzige Luft einzuatmen.

In Leipzig wird eine Baumwollspinnerei zur dauerhaften Touristenattraktion

In Ostdeutschland geschieht Stabilität manchmal zufällig. In Betracht ziehen Leipziger BaumwollspinnereiEine weitläufige Baumwollspinnerei im frühen 20. Jahrhundert. Nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 hatte man keine klare Vorstellung davon, was man mit der Anlage anfangen sollte. Die Bauträger wollten die Gebäude in Lofts umwandeln, konnten aber nicht die Mittel aufbringen. Auf dem Gelände hatte sich bereits eine lebendige Kunstszene etabliert, die die Räume als Ateliers nutzte, darunter auch Neo Rauch, Leipzigs berühmtester Künstler seiner Zeit.

Die Eigentümer beschlossen, Künstler einzuladen, ihre Ateliers in den alten Lagerhäusern einzurichten. Heute leben mehr als 100 Maler, Bildhauer und bildende Künstler in diesem Industriegebiet. Es gibt Galerien, ein Café, ein Kino und ein Theater.

Die ansässige Künstlerin und Lehrerin Evelina Boger sagt, Kunst habe die Region verändert. Kunstinvestoren strömten in die Baumwollspinnerei auf der Suche nach talentierten neuen Künstlern, die Teil der Neuen Leipziger Künstlerschule werden sollten. Dadurch wurde die Baumwollspinnerei zu einer eigenständigen Touristenattraktion – Besucher konnten die Kunst besichtigen, die Künstler treffen und eine Skulptur oder ein Gemälde erwerben.

„Es ist ein inspirierender Ort“, sagt Boger, A Fotograf und Maler. „Der Aufenthalt in einem Industriegebäude macht kreativ.“

Wie sieht die Zukunft des nachhaltigen Tourismus in Ostdeutschland aus?

Hitcher, der die Biostadt Schmilka gegründet hat, sagt, dass die Zukunft des „Bio“-Tourismus rosig sei – nicht nur in Ostdeutschland, sondern auch in der Region. Er hat auch geschaffen Liste weiterer zertifizierter nachhaltiger Hotels Über Recycling und einige Sonnenkollektoren hinaus. „Sie sind echt“, sagt er. Und die Liste wächst.

Der Grund: Hitcher sagt, die Menschen lieben die Idee eines verantwortungsvollen Urlaubs. Bio-Lebensmittel sind köstlich. In einem Bett, das nicht mit schädlichen Chemikalien laminiert ist, schlafen Sie besser. In ganz Europa beginnen die Menschen zu erkennen, dass ein nachhaltiger Urlaub ein besserer Urlaub ist, und sie werten ihre Reisen auf „Bio“ auf.

Doch Nachhaltigkeit kann auch teuer sein. Auch dafür hat Hitcher eine Lösung: Er plant, ein altes Bauernhaus in Schmilka zu restaurieren und daraus ein Gasthaus mit preiswerten Zimmern zu machen. So können junge Menschen die Sächsische Schweiz wie in seiner Jugend entdecken.

Während Ostdeutschland sich dem nachhaltigen Tourismus zuwendet, von Öko-Resorts bis hin zu umgenutzten Industrieflächen, ist es klar, dass der Umweltschutz nicht nur ein Trend ist, sondern sich verändert. selbstverständlich.

Siehe auch  Deutschland unterstützt Russlands Ölembargo, nachdem es die Glaubwürdigkeit erheblich untergraben hat: Bericht

Velten Huber

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