Kommentar | Deutschland lernt eine Lektion
Man muss sich nur die Reiserouten deutscher Politiker im vergangenen Jahr ansehen, um den neuen Weg zu erkennen. Verteidigungsminister Boris Pistorius verbrachte Eine Woche Letzten Monat in Asien mit Stopps in Singapur, Indonesien und Indien. Indien legt besonderes Augenmerk auf: Mr. Premierminister Narendra Modi war einer der ersten Staats- und Regierungschefs der Welt, der Shoals zu Gast hatte, und sie trafen sich danach häufig. Mit dem Außenminister, Annalena Bärbach, Herr. Scholes hat auch viel Zeit in Afrika verbracht. A Große Reichweite Für den Kontinent diskutierte er im Mai letzten Jahres unter anderem über ein Gasabkommen mit Senegal.
Die deutsche Delegation wurde überwiegend herzlich empfangen. Es ist noch nicht alles rosig. Länder wie Indien haben keine einheitliche Sicht auf den Krieg und zögern aus Angst vor den wirtschaftlichen Folgen einer Entfremdung Russlands, sich der westlichen Allianz zur Unterstützung der Ukraine anzuschließen. Aber die Sensibilität für historische Ungerechtigkeiten ist Teil ihrer Begründung. In vielen Ländern wie Deutschland ist der postkoloniale Unmut tief verwurzelt. Deutschland gilt in all seinen Erscheinungsformen als Teil des kolonialen Westens.
Das war ein kleiner Schock. Deutschland verstand sich nicht einfach als ehemalige Kolonialmacht. Es ist wahr, dass Deutschland spät begann und im Vergleich zum britischen, französischen, spanischen und niederländischen Reich von geringem Umfang war. Doch das Deutsche Reich besetzte weite Landstriche vor allem in Südwest- und Ostafrika sowie im Pazifik. In einer seiner Kolonien verübte es den ersten offiziell anerkannten Völkermord an den Herero- und Nama-Völkern.
Sie fand von 1904 bis 1908 im heutigen Namibia statt. Die deutschen Kolonialbehörden zwangen die Rebellen – darunter auch Frauen und Kinder – in die Wüste, wo viele an Hunger und Dehydrierung starben. Andere wurden unter schrecklichen Bedingungen in Konzentrationslagern festgehalten. Insgesamt wurden Zehntausende getötet. Bis 2021 erkannte Deutschland die Tötung als Völkermord an und erklärte sich bereit, Namibia eine Entschuldigung und Hilfe in Höhe von 1,35 Milliarden US-Dollar anzubieten.
Dieses Kapitel deutscher Geschichte hat in der Öffentlichkeit kaum Beachtung gefunden. In der Schule in Deutschland erfahren Kinder schon früh etwas über den Holocaust. Aber wer noch nie vom Völkermord oder der brutalen Unterdrückung der Herero und Nama gehört hat, kann trotzdem problemlos seinen Abschluss machen. Maji-Maji-Rebellion In der deutschen Kolonie Ostafrika, die Teile des heutigen Tansania, Ruanda und Burundi umfasste. Der Kolonialismus war weder Teil des nationalen Narrativs noch der erklärten Außenpolitik.
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