In Deutschland jährt sich der rechtsextreme Angriff in Solingen zum 30. Mal – DW – 29.05.2023
An der Trauerfeier für die Opfer im Jahr 1993 nahmen viele hochrangige deutsche Politiker und Trauergäste teil.Brandstiftung In Solingen. Bei einem rechtsextremen Hassverbrechen kommen zwei türkische Frauen und drei Mädchen ums Leben.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte, Deutschland werde sich nun den rassistischen Terrordrohungen beugen.
„30 Jahre nach der Gräueltat von Solingen sind wir immer noch fassungslos, wütend und traurig. Aber: Wir lassen uns nicht einschüchtern, wir sind nicht hilflos, wir sind nicht untätig“, sagte Steinmeier.
„Heute halten wir gemeinsam inne und trauern um Kursun Inz, Hadis Genk, Gulistan Özturk, Hulya Genk, Chaim Genk“, sagte Steinmeier.
An der Zeremonie am Montag nahmen auch Überlebende der Familie Zenk teil, deren Haus bei dem Angriff niedergebrannt wurde.
Bundespräsident ruft zur Wachsamkeit gegenüber Rechtsextremismus auf
Steinmeier erinnerte an die Welle der Angst, die auf den Anschlag folgte, und bemerkte, dass türkisch-deutsche Einwohner Solingens ihre Namen aus Briefkästen entfernen ließen und nachts mit Eimern Wasser schliefen.
Er forderte die deutschen Behörden zu einem härteren Vorgehen gegen den von ihm so genannten „Rechtsterrorismus“ auf und kritisierte Fälle, in denen Strafverfolgungsbehörden die Nutzung rechter Chatrooms und Online-Foren festgestellt hätten.
Der Präsident erinnerte auch daran Mevlude GencEr verlor bei der Tragödie zwei Töchter, zwei Enkelinnen und eine Schwiegertochter.
Nach dem tödlichen Anschlag machte Mewludes Einsatz für Verständigung und Versöhnung in den Jahren nach dem Anschlag ihn zu einem Symbol der Toleranz in ganz Deutschland. Sie ist letztes Jahr verstorben, aber ihr Mann, Durmus Zenk, war am Montag beim Gottesdienst.
Zur „Sollingen 93“-Gedenkfeier im Theater- und Konzerthaus der Stadt waren rund 600 Menschen eingeladen. Darunter auch der stellvertretende türkische Außenminister Yasin Ekrem, der sich bei den örtlichen Behörden in Solingen dafür bedankte, dass sie das Denkmal zur „DNA der Stadt“ gemacht haben.
zc/dj (dpa, epd, KNA, AFP)
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