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Deutschland erlebt den zweiten Tag großer Anti-Rechts-Proteste – DW – 21.01.2024

Nach zweitägigen Massenprotesten sind am Sonntag Zehntausende Menschen in deutschen Städten auf die Straße gegangen, um gegen die extreme Rechte zu demonstrieren. Partei Alternative für Deutschland (AfD). und seine Anti-Einwanderungsagenda.

Von Freitag bis zum Wochenende kam es an rund 100 Orten in ganz Deutschland zu Demonstrationen. Am Sonntag fanden in Großstädten wie Köln, München und Berlin Märsche statt. Auch mehrere andere deutsche Städte, darunter Cottbus, Dresden und Chemnitz im Osten, planten Demonstrationen.

Nach Angaben der Münchner Polizei nahmen etwa 80.000 Menschen an dem Marsch teil, die Organisatoren schätzten die Zahl auf 200.000. Der Marsch musste wegen Überfüllung abgesagt werden.

In Köln schätzten Polizeiangaben die Zahl der Demonstranten unterdessen auf etwa 10.000.

Der größte Protest wird voraussichtlich in der Hauptstadt Berlin stattfinden, wo eine Koalition von Organisationen die Menschen dazu aufrief, sich ab 16 Uhr Ortszeit (1500 GMT) vor dem Bundestag oder dem Unterhaus des Parlaments zu versammeln. Die Polizei erwartet nur 1.000 Teilnehmer, doch frühere Demonstrationen übertrafen die ursprünglichen Schätzungen bei weitem.

Deutschland: Zehntausende demonstrieren gegen die extreme Rechte

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Riesige Demonstrationen in ganz Deutschland

Nach Schätzungen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ARD belief sich die Zahl der Demonstranten auf rund 250.000 Sie versammelten sich am Samstag in Städten im ganzen LandSie tragen Schilder wie „Nazis raus“.

Etwa 35.000 Menschen versammelten sich am Samstag in Frankfurt, um an einem Marsch zur „Verteidigung der Demokratie“ teilzunehmen. Die Demonstranten füllten den zentralen Platz, auf dem die Organisatoren den Marsch abhalten wollten, sowie einen zweiten angrenzenden Platz und die dazwischen liegenden Straßen. Die Polizei sagte, die Demonstration sei friedlich verlaufen.

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Am Freitag musste ein Massenaufmarsch in Hamburg vorzeitig abgebrochen werden, da sich deutlich mehr Menschen als erwartet beteiligten. Nach Angaben der Polizei handelte es sich um den bisher größten Protest dieser Art mit einer Teilnehmerzahl von 50.000 Menschen. Die Organisatoren schätzten die Zahl auf 80.000 und stellten fest, dass die Demonstration beendet wurde, bevor viele sie erreichen konnten.

Die Polizei schätzte die Menschenmenge bei anderen Protesten auf 12.000 in Kassel, jeweils 7.000 in Dortmund und Wuppertal, 20.000 in Karlsruhe, mindestens 10.000 in Nürnberg, etwa 16.000 in Halle/Saale, 5.000 in Koblenz und mehrere Tausend in Erfurt.

Zehntausende demonstrieren gegen die extreme Rechte in Deutschland

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Warum protestieren jetzt so viele Menschen?

Gegen die rechtsextreme Partei brach eine Welle der Mobilisierung aus Ein Bericht der investigativen Nachrichtenagentur Correctiv vom 10. JanuarDaraus ging hervor, dass sich AfD-Mitglieder im November in Potsdam mit Extremisten getroffen hatten, um über die Ausweisung von Einwanderern und „unintegrierten Bürgern“ zu diskutieren. Auch Mitglieder der konservativen Christlich-Demokratischen Union, der größten Oppositionspartei, waren anwesend.

Die Sitzungsteilnehmer diskutierten „Wiedereinwanderung“ Ein in rechtsextremen Kreisen häufig verwendeter Begriff als Euphemismus für die Ausweisung von Einwanderern und Minderheiten, auch solchen, die die deutsche Staatsbürgerschaft erworben haben.

Die Nachricht von dem Treffen schockierte viele in Deutschland zu einer Zeit, in der die Partei Alternative für Deutschland in Meinungsumfragen vor drei großen Regionalwahlen in Ostdeutschland, wo die Partei die höchste Unterstützung hat, in Meinungsumfragen weit oben steht. Bundeskanzler Olaf SchulzEr, der am vergangenen Wochenende an einer Demonstration teilnahm, sagte, jeder Plan zur Ausweisung von Einwanderern oder Bürgern gleichermaßen sei „ein Angriff auf unsere Demokratie und damit auf uns alle“.

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Die AfD bestätigte die Teilnahme ihrer Mitglieder an der Versammlung, betonte jedoch, dass ihre Vorschläge zur Wiedereinführung der Einwanderung, die Teil ihres jüngsten Wahlprogramms waren, eingebürgerte deutsche Staatsbürger nicht einbeziehen. Diese Kommentare wurden bei dem Treffen von Martin Sellner, einem rechtsextremen österreichischen Politiker, abgegeben, der kein Mitglied der Alternative für Deutschland ist.

AED/RC (AFP, dpa)

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Jakob Stein

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