Deutsche Stadt entscheidet darüber, ob die rechtsextreme AfD ihren ersten Bürgermeister bekommt – DW – 24.09.2023
In der Industriestadt Nordhausen gingen die Wähler am Sonntag zur Wahl Die rechtsextreme Partei AfD erhält ihren ersten Bürgermeister in Deutschland.
AfD-Kandidat Jörg Nabi ist der klare Favorit In der Stichwahl um das Bürgermeisteramt. Der 61-jährige Geschäftsmann erhielt im ersten Wahlgang vor zwei Wochen 42 % der Stimmen, verglichen mit 23,7 % des amtierenden Bürgermeisters Guy Buchmann.
Buchmann, ein früher mit den Grünen verbundener unabhängiger Politiker, hofft, die Unterstützung der Mehrheitswähler zu gewinnen, die die AfD bevorzugen. Rechtsextremisten. Die etablierten Parteien Deutschlands haben sich in der Vergangenheit zusammengetan, um die AfD von der Macht fernzuhalten, doch mit zunehmender Beliebtheit der AfD scheint das Tabu gegen eine Zusammenarbeit mit ihnen zu schwinden.
Aktuellen Meinungsumfragen zufolge liegt die AfD bundesweit bei 21,5 %. Doch im Bundesland Thüringen, wo Nordhausen liegt, erreichte die Partei 32 % der Stimmen.
Es war eine populistische Partei Er war in viele Kontroversen verwickelt Prominente Politiker warnen vor Ähnlichkeiten zwischen der AfD-Ideologie und der einwanderungsfeindlichen Haltung der Nazis. Kürzlich entschied ein Gericht in Thüringen, wo Nordhausen liegt, dass der AfD-Landeschef. Jörn Haag wird vor Gericht stehen In einer Rede wurde angeblich ein verbotener Nazi-Slogan verwendet.
Anfang Juni besetzte die AfD erstmals den Kreisvorstandsposten, nachdem ihr Mitglied Robert Sesselmann die Kreistagswahl im thüringischen Landkreis Schönberg gewonnen hatte.
Der AfD-Kandidat und Deutschlands Vergangenheit
Nordhausen mit seinen rund 42.000 Einwohnern liegt in der Nähe des ehemaligen Konzentrationslagers Mittelbau-Dora. Der große Buchenwaldkomplex. In Mittelbau-Dora, wo mit Sklavenarbeit V-2-Raketen gebaut wurden, starb jeder dritte Arbeiter.
Bürgermeisterkandidat Nabi sorgte bereits mit früheren Berichten aus Deutschland für Aufsehen, wonach die alliierten Streitkräfte, die das Lager Mittelbau-Dora befreiten, nur an Informationen über Raketen und Flugkörper interessiert gewesen seien.
Er forderte außerdem ein Ende des deutschen „Schuldkults“, der die deutsche Haltung gegenüber dem Holocaust beschreibt.
Der Chef der Gedenkstiftung AfD will den Bürgermeister raus
Jens-Christian Wagner, Leiter der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, der AfD-Bürgermeister sei bei Gedenkveranstaltungen vor Ort nicht willkommen.
„Die AfD ist eine rechtsextreme Partei, deren Ideologie in vielen Bereichen mit der der Nationalsozialisten übereinstimmt oder ihr zumindest sehr ähnlich ist“, sagte er.
„Alles, was ich aus Nordhausen höre, sagt, dass der Prophet gewählt wird, nicht trotz solcher geschichtsrevisionistischen Positionen, sondern gerade wegen solcher Positionen“, sagte Wagner.
dj/jcg (AFD, dpa)
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