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Deutsche Industrie schließt sich grünen Gruppen zur CO2-Abscheidung an – Euractive

Deutschlands einflussreichste Unternehmens- und Umweltlobbygruppen haben sich zusammengeschlossen, um Berlin zu drängen, schnell eine CO2-Management-Strategie zu verabschieden, um den industriellen Wandel des Landes anzukurbeln.

Während die Europäische Kommission am 6. Februar die Veröffentlichung ihrer CO2-Management-Strategie vorbereitet, drängen deutsche Verbände Berlin, seine eigene Strategie zu veröffentlichen – und sich an der EU-Debatte zu beteiligen.

„Die CO2-Management-Strategie muss jetzt dringend veröffentlicht werden. Ohne sie wird es keine Klarheit über die Rolle von CCS geben.“ [carbon capture and storage] und CCU [carbon capture and utilisation] in Deutschland“, sagte Holger Lösch, stellvertretender Geschäftsführer des einflussreichen Branchenverbandes BDI, am Mittwoch (10. Januar).

Gemeinsam mit den Umweltverbänden NABU und WWF sowie dem DGB hat der BDI einen gemeinsamen Aufruf für eine deutsche CO2-Management-Strategie veröffentlicht.

„Wir fordern die Bundesregierung auf, eine CO2-Management-Strategie vorzulegen, die strenge Qualitätskriterien erfüllt, Transparenz schafft und zum Mitmachen anregt“, erklärte Vivianne Raddatz, Leiterin des Berliner WWF-Büros.

In ihrem kollektiven Zustand – diese Akteure agieren selten gemeinsam – wollen die Gruppen eine Grundlage schaffen und den Diskussionsprozess beschleunigen.

„Wir stehen hinter dem Prinzip der CO2-Vermeidung und -Reduktion vor der CO2-Abscheidung“, argumentieren sie und hoffen, Bedenken auszuräumen, dass die CO2-Abscheidung und -Speicherung als Feigenblatt missbraucht wird, wenn keine Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden.

Eine CO2-Management-Strategie soll sicherstellen, dass Elektrifizierung, Energieeffizienz, erneuerbare Energien, die Kreislauf- und Wasserstoffwirtschaft sowie zunehmende natürliche Kohlenstoffsenken „nicht durch den Einsatz von CCS und CCU behindert werden“. In der gemeinsamen Erklärung heißt es.

Die Koalition fordert einen „priorisierten“ Einsatz von CCS und CCU, bei dem abgeschiedener Kohlenstoff in Sektoren verwendet wird, in denen die aktuelle Technologie keine Reduzierungen zulässt, und nicht gespeichert wird. Sie nennen es auch „öffentliche Mittel“, um „private Investitionen anzuregen“.

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Viele dieser Punkte waren bisher bei Umweltverbänden und der Industrie umstritten. Doch „die Zeit drängt“, argumentieren sie nun, während Brüssel seiner europäischen CO2-Management-Strategie den letzten Schliff gibt.

„Wir fordern eine engere Abstimmung zwischen Berlin und Brüssel bei der Gestaltung der politischen Rahmenbedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette“, heißt es.

Die öffentlichen Konsultationen zur deutschen Strategie begannen im März 2023. „Die Arbeiten sind bereits weit fortgeschritten und werden mit Hochdruck vorangetrieben“, sagte ein Sprecher des Ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gegenüber Euractiv.

Doch sobald die deutsche Strategie vorliegt, wird sie nur der erste Schritt in diesem Prozess sein, stellt der BDI fest. „Erst dann, so die BMWK, werden die rechtlichen Rahmenbedingungen so angepasst, dass CCS und CCU tatsächlich zum Einsatz kommen – was wiederum lange dauern wird“, sagte BDI-Chef Lösch.

Ein Perspektivwechsel

Die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung ist eine umstrittene Technologie unter Umweltschützern, die befürchten, dass sie als Vorwand für die weitere Verbrennung fossiler Brennstoffe missbraucht wird.

Doch das Blatt wendete sich, als Wissenschaftler des Zwischenstaatlichen Gremiums für Klimaänderungen (IPCC) begannen, die Notwendigkeit von CCS immer lauter hervorzuheben.

„Der Weltklimarat (IPCC), die Internationale Energieagentur (IEA) und viele andere wissenschaftliche Studien betonen die Notwendigkeit von CCS und CCU für den Klimaschutz“, sagte Lösch.

Der Artikel der Koalition spiegelt diesen Ansatz wider und besagt, dass Diskussionen über CCS und CCU „auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren müssen“.

„Erfolgreiches Überleben erfordert Veränderung statt Stagnation“, sagte Raddatz vom WWF, der kürzlich davor warnte, sich zu sehr auf CCS als Lösung zur Eindämmung der globalen Erwärmung zu verlassen.

Politisch ist der Weg nun frei. Die Grünen, die gegen die Technologie gekämpft hatten, zeigten Ende 2023 einen Wandel in ihrem Ansatz. Aufnahme einer Pro-CCS-Sprache in ihr EU-Wahlprogramm 2024.

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Die Mitunterzeichnung des Papiers durch die einflussreiche Gewerkschaft DGB signalisiert, dass auch die Sozialdemokraten mit im Boot sind.

[Edited by Zoran Radosavljevic and Frédéric Simon]

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Velten Huber

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