Der deutsche Einzelhandel plant, die Lebensmittelpreise weiter anzuheben
Deutsche Verbraucher sollten sich in den kommenden Monaten auf höhere Lebensmittelkosten einstellen, teilte das Münchner Forschungszentrum ifo am Freitag mit. Trend
Aussagen zitieren Xinhua
Ifo-Prognosechef Timo Wolmershäuser sagte, die Inflationsraten seien „vorerst hoch“, da fast alle Lebensmitteleinzelhändler sowie Einzelhändler anderer Branchen weitere Preiserhöhungen planen.
Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Juni insgesamt gesunken, die Inflation sank nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) auf 7,6 Prozent. Die Energiepreise waren weiterhin der Haupttreiber, aber die Lebensmittelpreise stiegen im Jahresvergleich um 12,7 Prozent.
Im Mai stieg die Inflation in Europas größter Volkswirtschaft laut Destatis auf 7,9 Prozent, den höchsten Stand seit der ersten Ölkrise im Winter 1973/1974.
Die steigenden Preise beunruhigen die deutschen Verbraucher. Laut einer aktuellen Politbarometer-Umfrage geben 40 Prozent an, dass die hohe Inflation „große Probleme“ verursacht.
Die Verbraucherstimmung im Land „setzt ihre Abwärtsspirale fort“, warnte das Nürnberger Marktforschungsunternehmen GfK Anfang dieser Woche. Zumal die Lebenshaltungskosten gestiegen sind, ist das Einkommen gesunken.
Die Europäische Zentralbank (EZB) kündigte im Juli eine Erhöhung ihres Leitzinses um 25 Basispunkte an und drückte die Inflationsraten in ganz Europa unter ihr mittelfristiges Ziel von 2 Prozent.
„Ich glaube nicht, dass wir zu einem Umfeld niedriger Inflation zurückkehren werden“, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Mittwoch auf dem Forum der Europäischen Zentralbank in Sintra, Portugal.