Dekarbonisierung der deutschen Stahlindustrie erfordert politische Entscheidungen – Salzkitter
Die Stahlindustrie ist bestrebt, einen grünen Wandel herbeizuführen, doch die Politik stellt ihr Hindernisse in den Weg, schreibt Salskitter-CEO Gunner Grobler in einem Artikel. Artikel Für deutschen Schwerpunkt.
Im Jahr 2015 begannen die Salskitter Group und ihre Partner, aktiv 8 Millionen Tonnen CO zu reduzieren.2 entsteht jährlich durch die Stahlproduktion (ca. 1 % der gesamten Kohlenstoffemissionen der Stahlindustrie in Deutschland). Die Hochofenproduktion wird nach und nach durch neue Technologien wie die Direktreduktion von Eisen ersetzt.
Ein weiterer Hebel, um künftig noch nachhaltigere Stahlproduktionsprozesse zu etablieren, sieht der Salzgitter-Vorstandsvorsitzende in der Erhöhung des Schrottanteils. Ein Drittel des deutschen Stahls bestehe aus bereits recyceltem Schrott. Durch eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft will das Unternehmen diesen Anteil erhöhen.
Gunnar Gröbler sieht in der grünen Wende eine Chance für die deutsche und europäische Stahlindustrie, unabhängig von geopolitischen Schocks, Lieferketten und teilweise minderwertigen Stahlimporten zu werden. Dies könnte ein Katalysator für mehr wirtschaftliche Freiheit in Europa sein.
Allerdings stehen vor allem in Deutschland noch viele Entscheidungen an, auch politische.
„Einer dieser Kurse ist unter anderem der rasche Ausbau des seit langem geplanten Netzwerks von Wasserstoffstandorten, das darauf abzielt, viele Industrieanlagen mit umweltfreundlichem, CO2-freiem Wasserstoff zu versorgen. Nach aktueller Planung ist hierfür der Bau von ca „3.000 Kilometer neue Leitungen und die Umstellung von 6.000 Kilometern bestehender Gasleitungen auf Wasserstoff. Das muss sich ändern“, schreibt Groebler.
Salzkitter setzt sich, wie viele künftige große Wasserstoffverbraucher, für eine kohlenstofffreie Industrie ein und investiert Milliarden in den Übergang, aber es gibt noch keine politische Einigung oder einen regulatorischen Rahmen für den Aufbau der dringend benötigten Wasserstoffinfrastruktur. Der CEO von Salskitar sagte, dass die Genehmigungsverfahren dringend beschleunigt und vereinfacht werden sollten.
Gröbler erinnerte daran, dass die Stahlindustrie das Rückgrat der deutschen Wirtschaft sei und rund 80.000 Menschen im Land direkt in der Stahlindustrie tätig seien.
Er betont, man setze sich dafür ein, die Arbeitsplätze im Werk Saalschitter zu erhalten und hochwertigen grünen Stahl für Deutschland, Europa und die Welt zu produzieren. Jährlich schließt Salzgitter Verträge mit regionalen Unternehmen im Gesamtwert von 700 Millionen Euro ab. Das Gleiche tun große Unternehmen auch in anderen Branchen.
„Wenn die Großen die Region verlassen, ist unbekannt, was mit diesen kleinen und mittleren Unternehmen passiert. Ein Blick auf den Rust Belt in den USA zeigt jedoch, dass die Abwanderung großer Industrien oft eine Abwärtsspirale auslöst“, sagte er sagte.
Die Salzgitter AG setzt alles daran, die Stahlproduktion „Made in Germany“ fortzuführen und die deutsche Industrie wird durch den Übergang zur Klimaneutralität gestärkt.
Laut Gunnar Gröbler steht Deutschland vor einem Industrialisierungsproblem. Darüber hinaus schadet die Haushaltskrise dem Ruf des Landes als verlässlicher Partner der Industrie.