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Der Umfrage zufolge sind die Investitionen ausländischer Unternehmen in Deutschland so niedrig wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr

Von René Wagner

BERLIN (Reuters) – Die Investitionen ausländischer Unternehmen in Deutschland waren im vergangenen Jahr auf dem niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt, da Ängste vor Deindustrialisierung über Europas größter Volkswirtschaft aufkamen, wie eine Studie des IW-Instituts am Donnerstag ergab.

Laut der Studie werden ausländische Unternehmen im Jahr 2023 nur etwa 22 Milliarden Euro in Deutschland investieren.

Die Industrie trug etwa ein Fünftel zur deutschen Wirtschaft bei, während der Dienstleistungssektor 70 % beisteuerte, wie Daten des Wirtschaftsministeriums zeigten. Das langfristige Wachstum der ausländischen Direktinvestitionen wird die sich ändernden Geschäftsbedingungen im Land widerspiegeln.

Insgesamt seien die Nettoabflüsse – die Differenz zwischen Investitionen deutscher Unternehmen im Ausland und ausländischer Unternehmen in Deutschland – im vergangenen Jahr auf 94 Milliarden Euro gesunken, teilte die Agentur mit. Allerdings waren in den beiden Vorjahren 2022 und 2023 höhere Abflüsse zu verzeichnen.

„Die hohen Nettoabflüsse deuten erneut darauf hin, dass es sich nicht um Ausnahmefälle, sondern um erste Anzeichen der Industrialisierung handelt“, heißt es in der Studie.

Höhere Arbeits- und andere Kosten haben dazu geführt, dass viele deutsche Unternehmen Teile oder alle ihrer Geschäfte an günstigere Standorte wie europäische Schwellenländer verlagerten.

„Die Politik macht es für Unternehmen attraktiv, in Deutschland zu investieren“, sagte IW-Ökonom Christian Rusch.

Dies hat zum Teil unter der wiederholten und ungerechtfertigten Rücknahme staatlicher Förderprogramme zur Unterstützung von Unternehmen mit hohen Energiekosten, Steuern oder unzureichender Infrastruktur gelitten.

„Wenn die politischen Rahmenbedingungen gleich bleiben, wird sich die Industrialisierung deutlich beschleunigen“, fügte er hinzu.

Direktinvestitionen gingen weltweit zurück, nicht jedoch in der EU, sagte das IW. In den ersten neun Monaten des Jahres 2023 stiegen die Zuflüsse inklusive Deutschland um 120 %.

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Rund 90 Milliarden Euro oder zwei Drittel der Auslandsinvestitionen deutscher Unternehmen flossen zuletzt in EU-Mitgliedsstaaten, vor allem in die Benelux-Staaten und nach Frankreich.

Im Gegensatz dazu investierte das ausländische Unternehmen nicht in Deutschland, „in kleine Akquisitionen oder Projekte – ein Zeichen für eine ungünstige Position im globalen Wettbewerb“, so das IW.

(1 $ = 0,9139 Euro)

(Berichterstattung von Rene Wagner; Text von Miranda Murray; Redaktion von Bernadette Baum)

Velten Huber

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